Aktuelles

  • jodlerklub burgwäldli leuzigen | © jodlerklub burgwäldli leuzigen

    Publiziert am 07.09.2023

    Jodler-Andacht

    Donnerstag, 21. September, 19.30 Uhr, St.-Marien-Kirche. Benefiz-Konzert für die Schwestern im Kloster Visitation mit dem Jodlerklub Burgwäldli Leuzigen. Es erklingen beliebte Lieder und Juchzer, tra...
  • https://pixabay.com/de/photos/topf-nudeln-teigwaren-lebensmittel-3909716/ | © rita e.

    Publiziert am 12.09.2023

    Mittagstisch St. Marien Solothurn

    Dienstag, 26. September, 12.00 Uhr, Pfarreiheim Jeweils am letzten Dienstag im Monat. Gemütliches Beisammensein nach dem Essen gehört auch dazu. Weitere Infos finden Sie auf dem Flyer.
  • claudia_kuepfert | © claudia_kuepfert

    Publiziert am 16.09.2023

    St. Ursentag zum 250-Jahr-Jubiläum

    30. September 2023, St.-Ursen-Kathedrale. 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Bischof Felix Gmür, musikalische Gestaltung durch den Domchor St. Urs und dem Orchester musica viva mit der Trinitatismesse vo...

Nächste Gottesdienste

Unser Kirchenblatt

St. Peters Kapelle | © annina schmidiger

Im Kirchenblatt der römisch-katholischen Pfarreien im Kanton Solothurn können Sie aktuelle Informationen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen, Impulse und Gedanken nachlesen.

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dorota jończak | © dorota jończak

Leitartikel vom 24. September bis 7. Oktober

Der Ort, wo ich Kraft schöpfen kann

Als Kind verbrachte ich viel Zeit im Wald und im Grünen. Ich mochte es, eine Wiese im Liegen zu erleben und dabei grüne Grashüpfer zu betrachten. Gerne bewunderte ich die Wolken und schaute auf die Baum-wipfel des alten Birnenbaums. So wunderbar war es, Löwenzahn zu sammeln und einen Kopfkranz daraus zu binden. Das Leben im Einklang mit der Natur war für mich «normal». An die Kraft aus der Schöpfung dachte ich damals nicht.

Später sind mir neben dem Weg in die Natur die Pilgerorte wichtig geworden. Diese erlebte ich immer wieder als Orte des Hineinhorchens in sich und der besonderen Nähe Gottes. Meine Faszination für die
Wallfahrtsorte dauert bis heute an. Czenstochau, Jerusalem, Rom, Heiliger Berg von Varese, Le Mont-Saint-Michael oder Montserrat gehören zu den Wallfahrtsorten, die in mir eine Magie auslösen. Es gibt auch wunderbare Schweizer Pilgerfahrtsorte, wie etwa Mariastein, Madonna del Sasso in Locarno, Flüeli Ranft, Einsiedeln, Vorburgkapelle, zu welchen ich gerne hingehe und wo ich meine Kräfte tanken kann. Zu den Orten, die auf Marienerscheinungen zurückgehen, zieht es mich aber besonders hin. Guadalupe, Fatima, La Salatte sind für mich Orte, von denen eine besondere Kraft ausgeht. Hier kann man Gott «umarmen» und die Seele mit göttlicher Kraft nähren.

Mein Interesse an den Kraftorten führte mich zu der mittelalterlichen Mystikerin Hildegard von Bingen (1098–1179). Bekannt ist Hildegard nicht nur als Kirchenlehrerin und Komponistin zahlreicher Musikstücke,
sondern auch als Edelsteinheilkundige und Naturforscherin. Ihre Schriften über Kräuterkenntnisse sind heute noch aktuell. Die deutsche Theologin Annette Heizmann schaut in ihrem Buch «Der Hildegard-Code. Neue heilsame Wege» (Český Těšín 2020) auf die Orte, die für die Hildegard Kraftorte sind und sie ermuntert zum Weg in die Natur, wo Erfahrungen mit Gott stattfinden. Aus dem Buch erfährt man, dass Hildegard den Umgang mit der Grünkraft der Pflanzen als heilsam empfand und ihren Körper sowie ihre Vitalität damit stärkte. Laut der Mystikerin kann allein der Blick auf das Grüne auf dem Balkon, im Garten oder auf der Wiese unsere Sinne aktivieren und eine andere Sichtweise der Dinge ermöglichen. So können nach ihr auch Alltagsorte Kraftorte sein. Dies führt die Autorin des Buches zu der folgenden Einsicht: «die göttliche Kraft [kann] überall wirken, wo ich sie bewusst einlade und mich auf den Wandel einlasse». Gott kann man an jedem Ort begegnen. Er braucht nur eine Einladung in unser Leben.
Dorota Jończak