Nächste Gottesdienste
Heiliges Jahr 2025
Das Heilige Jahr 2025 ist eine Einladung, uns auf den Weg zu machen als gläubige und hoffnungsvolle Menschen. Bischof Felix Gmür hat einige Kirchen im ganzen Bistum ausgewählt, wo wir hingehen können, um unseren Glauben und unsere Hoffnung zu stärken. Dazu gehört auch die St.-Ursen-Kathedrale. Gottesdienste, Gebetsmöglichkeiten und das Angebot für die Beichte sind Möglichkeiten, die erneuernde Kraft des Glaubens zu erfahren.
Heiliges Jahr 2025 St. Ursen Pilgerführer
Unser Kirchenblatt
Im Kirchenblatt der römisch-katholischen Pfarreien im Kanton Solothurn können Sie aktuelle Informationen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen, Impulse und Gedanken nachlesen.
Leitartikel vom 30. November bis 13. Dezember
St. Nikolaus zwischen Nostalgie und Trends
Nun ist es schon wieder so weit: Der Samichlaus geht von Tür zu Tür und freut sich auf die Värsli, die ihm vorgetragen werden.
Sicher haben Sie auch viele Erinnerungen an den Samichlaus. Als Kind ist es doch immer etwas Besonderes gewesen, wenn der Samichlaus mit Dienern und vielleicht auch dem Schmutzli zu Besuch kam. Neugier, aber auch etwas Respekt vor dem Mann im Bischofsgewand, dem langen Bart und dem grossen Buch, hatte man ja doch. Die Nervosität vor dem geübten Värsli war immer da, und obwohl es jedes Jahr Nüsse, Mandarinen und einen Lebkuchen gab, wusste man nicht, ob es dieses Jahr auch wieder so sein würde. Für mich war jeweils das Schönste, wenn der Samichlausbesuch zu Ende ging, denn unser Samichlaus kam mit einer Kutsche und so durften wir am Ende des Besuchs jeweils noch die Pferde streicheln. Und im Rückblick hatte das natürlich schon etwas Mystisches, wenn der Samichlaus mit seiner Gefolgschaft auf die Kutsche stieg und die Pferde in die Dunkelheit des Abends verschwanden, bis man nur noch in der Ferne das Klappern der Hufe und das feine Läuten der Glöckchen vom Pferdegeschirr hörte.
Der Samichlaus hat es heute nicht immer ganz einfach, denn er hat Konkurrenz bekommen vom Zipfelmützen-Weihnachtsmann. Nüsse, Mandarinen, Lebkuchen oder Schokolade reichen oft nicht mehr aus, für die Kinder gibt es Geschenke wie unter dem Christbaum. Den Samichlaus in der Stube zu empfangen, ist auch nicht mehr im Trend. Lieber begrüsst man ihn auf dem Spielplatz vor dem Haus mit möglichst vielen Freunden, Nachbarn und Bekannten. Für die Eltern ist es ebenfalls nicht ganz einfach, den Besuch zu organisieren. Da sind die Erinnerungen daran, wie sie selbst den Samichlaus-Abend verbracht haben, die gesellschaftlichen Trends, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben und die fast schon als Norm gelten, oder die Erklärungsnot, die aufkommt, wenn «alle anderen Kinder» das neuste Spielzeugset vom Samichlaus bekommen haben und das eigene Kind «nur» ein Samichlaussäckli.
Für die Kinder ist jedoch Vieles gleich geblieben. Sie wissen längst, dass das Spielzeugset, das sie am
6. Dezember bekommen, von den Eltern oder Grosseltern stammt. Die Nervosität vor dem geübten Värsli und die Faszination vor dem Mann mit Bischofsstab und Mitra ist bei vielen noch dieselbe, so wie sie schon ihre Eltern erlebt haben.
Der Heilige Nikolaus von Myra ist das Vorbild von unserem Samichlaus Brauchtum. Über den Bischof aus Myra gibt es viele überlieferte Legenden, die vor allem seine guten Taten für arme und notleidende Menschen hervorheben. Der Legende nach verteilte der selbstlose Bischof sein ganzes Vermögen an die Armen.
Auch Brauchtum verändert sich mit einer Gesellschaft. Das Wichtigste dabei ist, dass es nicht in Vergessenheit gerät und gelebt wird. Vielleicht etwas anders als früher, aber doch so, dass der Kern der Botschaft nicht verloren geht: Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe, so wie es der Legende nach der Heilige Nikolaus vorgelebt hat.
Ich wünsche allen einen schönen Samichlaus-Abend, ob mit Nüssen, Mandarinen oder kleinen Geschenken!
Annina Schmidiger Spielmann, Religionspädagogin RPI